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Print deadline • Druckschluss PiB Guide Nº59 MAR/APR 2025
⤷ Sat, Feb 15

Duo exhibition · Duo-Ausstellung
»Es geht auch anders«
Jan 25 — Feb 22, 2025
»Es geht auch anders«
Jan 25 — Feb 22, 2025

Marta Djourina, Frank Mädler

Villa Heike »Es geht auch anders«, Ausstellungsplakat © Frank Mädler, Deckung, 2023
Wald in vier Farben, 2019, analoger C-Print, 124 × 88 cm © Frank Mädler
Unbekanntes Schiff, 2016, Pigment-Print, 24 × 30 cm © Frank Mädler
Arbeitsplatte, 2021, Pigment-Print, 30 × 24 cm © Frank Mädler
Deckung, 2023, analoger C-Print, 115 × 155,5 cm © Frank Mädler
Grit mit Handtuch, 2015, Pigment-Print, 30 × 24 cm © Frank Mädler
Privatkatze, 2024, Porzellan, ca. 13 × 20 × 12 cm © Frank Mädler
Sole, 2020, Direktbelichtung in-situ auf analogem Fotopapier Sonnenlicht und Meereswasser vom Schwarzen Meer in Bulgarien, 18 × 13 cm © Marta Djourina
o.T., 2020, Direktbelichtung auf analogem Fotopapier mit unterschiedlichen Lichtquellen, Unikat, 659 × 183 cm © Marta Djourina
o.T., 2022, Direktbelichtung auf analogem Fotopapier mit unterschiedlichen Lichtquellen, Unikat, 4-teilig, je 250 × 127 cm, Detail © Marta Djourina
o.T. (aus der Werkreihe “Folds II”), 2022/23, Direktbelichtung auf gefaltetem analogem Fotopapier mit unterschiedlichen Lichtquellen, Unikat, Größe variabel (H: ca. 120 cm) © Marta Djourina
o.T. (aus der Werkreihe “Folds II”), 2022/23, Direktbelichtung auf gefaltetem analogem Fotopapier mit unterschiedlichen Lichtquellen, Unikat, Größe variabel (H: ca. 60 cm) © Marta Djourina
o.T. (aus der Werkreihe “Folds II”), 2022/23, Direktbelichtung auf gefaltetem analogem Fotopapier mit unterschiedlichen Lichtquellen, Unikat, Größe variabel (H: ca. 60 cm) © Marta Djourina

We commonly associate control with stability, authority, and predictability. It signifies a predetermined outcome, much like the rule-based order in visual composition. Yet, in artistic practice, control embodies a paradox: a delicate balance between mastery and surrender, precision and unpredictability. It is the act of seeking order while leaving room for chaos.

In »Es geht auch anders«, control becomes both a tool of structure and intention. Its poetic counterforce lies in the act of relinquishing control, allowing the unexpected to seep in and transform into something unforeseen. The exhibition shows the works of Marta Djourina and Frank Mädler, whose works oscillate between control and chaos – not as opposing forces, but as interwoven elements.

Djourina’s photogrammetry-based practice explores abstraction and gesture. Her works emerge through a process that is both performative and mechanical, using her moving body to generate shapes and forms. In this process, control and its release are crucial in shaping the final outcome. While the works rely on an active interplay of light and shadow, Djourina’s artistic research into variables like light intensity, exposure time, material opacity and movement influences the result. Through this controlled uncertainty, she pushes the limitations of compositional control, inviting unpredictability to influence her practice.

Frank Mädler’s photographic works entail an inherent unpredictability of light, movement and subjectivity that makes it impossible to fully foresee the outcome. Added scratchy lines, painted surfaces or fractured structures interrupt the still landscapes and create a poetic dialogue between perception, form-finding and organic imperfection. Mädler’s works thereby blur the boundary between object and abstraction and transform the image into an interplay of colour, form and shape. With his sculptures, he expands this practice, in which the abstraction of form unfolds into a process of image invention.

Both artist practices are rooted in simplicity and unpredictability, guided by intuition and chance. It is in the delicate balance between holding on and letting go that unexpected forms and associations emerge. In a time when machines increasingly challenge notions of control, the exhibition highlights the collaboration between human intention and machine autonomy, between control and unpredictability. »Es geht auch anders« emphasises the liminal space where these forces coexist, underlining the role of time and unpredictability in artistic processes of control.

Text: Sarie Nijboer

Wir verbinden Kontrolle gemeinhin mit Stabilität, Autorität und Vorhersehbarkeit. Sie steht für ein vorherbestimmtes Ergebnis, ähnlich wie die regelbasierte Ordnung in der visuellen Komposition. In der künstlerischen Praxis verkörpert die Kontrolle jedoch ein Paradoxon: ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Beherrschung und Hingabe, Präzision und Unvorhersehbarkeit. Es ist der Akt, nach Ordnung zu streben und gleichzeitig Raum für Chaos zu lassen.

In »Es geht auch anders« wird die Kontrolle sowohl zu einem Werkzeug der Struktur als auch der Intention. Die poetische Gegenkraft liegt in der Aufgabe der Kontrolle, die es dem Unerwarteten erlaubt, einzudringen und sich in etwas Unvorhergesehenes zu verwandeln. Die Ausstellung zeigt die Werke von Marta Djourina und Frank Mädler, deren Arbeiten sich im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Chaos bewegen – nicht als gegensätzliche Kräfte, sondern als miteinander verwobene Elemente.

Djourinas auf Photogrammetrie basierende Praxis erforscht Abstraktion und Geste. Ihre Werke entstehen durch einen Prozess, der sowohl performativ als auch mechanisch ist, indem sie ihren sich bewegenden Körper einsetzt, um Formen und Gestalten zu erzeugen. In diesem Prozess sind die Kontrolle und ihre Aufhebung entscheidend für die Gestaltung des Endergebnisses. Während die Arbeiten auf einem aktiven Zusammenspiel von Licht und Schatten beruhen, beeinflusst Djourinas künstlerische Erforschung von Variablen wie Lichtintensität, Belichtungszeit, Materialtrübung und Bewegung das Resultat. Durch diese kontrollierte Ungewissheit verschiebt sie die Grenzen der kompositorischen Kontrolle und lädt die Unvorhersehbarkeit ein, ihre Praxis zu beeinflussen.

Frank Mädlers Fotoarbeiten bringen eine inhärente Unberechenbarkeit von Licht, Bewegung und Subjektivität mit sich, die es unmöglich macht, das Ergebnis vollständig vorherzusagen. Hinzugefügte kratzige Linien, bemalte Oberflächen oder strukturelle Brüche unterbrechen die stillen Landschaften und schaffen einen poetischen Dialog zwischen Wahrnehmung, Formfindung und organischer Imperfektion. Mädlers Arbeiten verwischen dabei die Grenze zwischen Objekt und Abstraktion und verwandeln das Bild in ein Zusammenspiel von Farbe, Form und Gestalt. Mit seinen Skulpturen erweitert er diese Praxis, in der sich die Abstraktion der Form zu einem Prozess der Bildfindung entfaltet.

Beide künstlerischen Praktiken sind in der Einfachheit und Unvorhersehbarkeit verwurzelt, geleitet von Intuition und Zufall. Es ist das empfindliche Gleichgewicht zwischen Festhalten und Loslassen, das unerwartete Formen und Assoziationen entstehen lässt. In einer Zeit, in der Maschinen zunehmend die Vorstellung von Kontrolle in Frage stellen, beleuchtet die Ausstellung die Zusammenarbeit zwischen menschlicher Absicht und maschineller Autonomie, zwischen Kontrolle und Unvorhersehbarkeit. »Es geht auch anders« betont den Grenzbereich, in dem diese Kräfte koexistieren, und unterstreicht dabei die Rolle von Zeit und Unvorhersehbarkeit in den künstlerischen Prozessen der Kontrolle.

Text: Sarie Nijboer

Framework program

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Saturday, Jan 25, 2025, 5 pm
Vernissage

Saturday, Feb 1, 2025, 5 pm
Guided tour (de)

Begleitprogramm

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Samstag, 25. Jan 2025, 17 Uhr
Vernissage

Samstag, 1. Feb 2025, 17 Uhr
Führung (de)

Villa Heike
Freienwalder Straße 17 · 13055 Berlin
District · Ortsteil: Alt-Hohenschönhausen
Borough · Bezirk: Lichtenberg
Opening hours: Thu – Sat 2 – 6 pm, and by appointment
Öffnungszeiten: Do – Sa 14 – 18 Uhr, und nach Vereinbarung
Admission · Eintritt: free · frei
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