The exhibition „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ (Wives That Killed: Stories of Survival) sheds light on the compelling stories of six women from Romania and Moldova who, after suffering years of domestic violence, killed their husbands in acts of desperation. Their stories reveal a desperate struggle for survival and the path to a new life.
“An untamed woman is like an untended house.”
This old saying from Romania and Moldova highlights a harsh reality: violence against wives and women is not only trivialized but often normalized by society. The two countries share not only history, language, and culture but also deeply rooted patriarchal structures. A closer look reveals a disturbing commonality: a significant proportion of women imprisoned for murder have killed their husbands.
An exhibition about survivors of domestic violence
This project, initiated by Romanian-born loana Pascaru, is the result of extensive research. With empathy and persistence, Pascaru uncovered these women’s stories, established connections, conducted personal interviews, and crafted a journalistic portrayal of their fates. Together with photographers Miguel Hahn and Jan-Christoph Hartung (Hahn+ Hartung), known for their documentary reporting on absurd and tragic societal developments, they captured intimate insights into the lives of six women. These women symbolize countless others with similar stories. The exhibition presents powerful portraits that document the pain, resilience, and journey of these women into a new life, a life after the murder of their tormentors and the years spent in prison. The photos are accompanied by video interviews that let the women’s voices be heard.
Guilt should not switch sides
The exhibition „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ (Wives That Killed: Stories of Survival) invites us to see these protagonists not as murderers but as survivors. It raises questions of justice and social responsibility, encouraging reflection on combating violence against women and resisting patriarchal structures.
The exhibition is made possible through the generous support of Art Kombinat e.V.
Biographies
Miguel Hahn (*1982 in Heidelberg, Germany) and Jan-Christoph Hartung (*1983 in Erbach, Germany) live and work as a photographer team in Berlin. They studied photography at the University of Applied Sciences Darmstadt and HAW Hamburg. Their works have been exhibited at C/O Berlin, the Deichtorhallen Hamburg, and the Rencontres Internationales de la Photographie Arles. In 2015, Hahn+ Hartung received the Lead Award (Gold) for Reportage Photography of the Year for their story „Vietnam War – 40 Years Later“, published in ZEITmagazin. In 2017, they were awarded a VG Bildkunst grant for their project „2 Minutes to Midnight“ on disaster preparedness in Germany, which received the Lotto BerlinBrandenburg Art Prize in 2020. Their work includes among others critical perspectives on German expatriates at Lake Balaton and documenting natural disaster preparedness in Indonesia. Hahn+Hartung‘s stories, prompting reflection on societal developments, have been featured in prominent magazines such as GEO, Stern, Le Monde, ZEITmagazin, SZ-Magazin, Dummy, and Spiegel.
Ioana Pascaru (*1994 in Suceava, Romania) worked closely as a co-author with Hahn+Hartung on the project „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ (Wives That Killed: Stories of Survival). Born in Romania, she moved to Germany at age eleven and later studied media psychology and marketing in Berlin, Barcelona, and Lüneburg. As the initiator and originator of the project, she was responsible for research, conducting interviews, translations, networking, and exhibition planning. Through her intensive and personal engagement with these women, she effectively brings their stories to the attention of a broader audience.
Diese Ausstellung beleuchtet die bewegenden Schicksale von sechs Frauen aus Rumänien und Moldawien, die in einem Akt der Verzweiflung ihre Ehemänner töteten, nachdem sie jahrelang unter häuslicher Gewalt litten. Ihre Geschichten offenbaren einen verzweifelten Kampf ums Überleben und den Weg in ein neues Leben.
„Eine ungeschlagene Frau ist wie ein ungepflegtes Haus.“
Dieses alte Sprichwort aus Rumänien und Moldawien verdeutlicht eine erschreckende Realität: Gewalt gegen (Ehe-)Frauen wird nicht nur verharmlost, sondern sogar als gesellschaftliche Norm betrachtet. Die beiden Länder teilen Geschichte, Sprache und Kultur sowie auch tief verwurzelte patriarchale Strukturen. Bei näherer Betrachtung stößt man auf eine weitere beunruhigende Gemeinsamkeit: Ein beachtlicher Anteil der Frauen, die wegen Mordes inhaftiert sind, haben ihren eigenen Ehemann getötet.
Eine Ausstellung über Überlebende häuslicher Gewalt
Das Projekt, initiiert von der gebürtigen Rumänin Ioana Pascaru, ist das Ergebnis einer intensiven Recherche. Mit Einfühlungsvermögen und Beharrlichkeit hat sie die Geschichten dieser Frauen entdeckt, Kontakte aufgebaut, persönliche Interviews geführt und ihre Schicksale journalistisch aufbereitet. Gemeinsam mit den Fotografen Miguel Hahn und Jan-Christoph Hartung (Hahn+Hartung), die für ihre dokumentarischen Reportagen über absurd bis tragische gesellschaftliche Entwicklungen bekannt sind, hielten sie intime Einblicke in das Leben von sechs Frauen fest. Diese stehen symbolisch für zahlreiche weitere Frauen mit ähnlichen Schicksalen. Die Ausstellung präsentiert eindrucksvolle Porträts, die den Schmerz, die Widerstandskraft und den Weg dieser Frauen in ein neues Leben dokumentieren. Ein Leben nach der Tötung ihrer Peiniger und der jahrelangen Haftstrafe wegen Mordes. Ergänzt werden die Fotos mit Videointerviews, die die Stimmen der Frauen selbst hörbar machen.
Die Schuld darf nicht die Seiten wechseln
Die Ausstellung „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ lädt dazu ein, die Protagonistinnen nicht als Mörderinnen, sondern als Überlebende zu betrachten. Sie wirft Fragen nach Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung auf und regt zum Nachdenken an – über die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und den Widerstand gegen patriarchale Strukturen.
Die Ausstellung wird durch die großzügige Unterstützung von Art Kombinat e.V. ermöglicht.
Biografien
Miguel Hahn (*1982 in Heidelberg, Deutschland) und Jan-Christoph Hartung (*1983 in Erbach, Deutschland) leben und arbeiten als Fotografenteam in Berlin. Sie studierten Fotografie an der Hochschule Darmstadt und der HAW Hamburg. Ihre Werke wurden u.a. bei C/O Berlin, in den Deichtorhallen Hamburg und bei den Rencontres Internationales de la Photographie Arles ausgestellt. 2015 erhielten Hahn+Hartung den Lead Award (Gold) für die Reportagefotografie des Jahres für ihre im ZEITmagazin veröffentlichte Geschichte „Vietnamkrieg – 40 Jahre danach”. 2017 wurden sie von der VG Bildkunst für ihr Projekt „2 Minutes 2 Midnight” über Katastrophenvorsorge in Deutschland gefördert, das 2020 mit dem Kunstpreis Lotto Berlin-Brandenburg ausgezeichnet wurde. Ihre Arbeiten umfassen unter anderem eine kritische Betrachtung deutscher Auswanderer am Balaton sowie die Dokumentation von Vorbereitungen auf Naturkatastrophen in Indonesien. Hahn+Hartungs Geschichten regen zum Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen an und wurden in renommierten Magazinen wie GEO, Stern, Le Monde, ZEITmagazin, SZ-Magazin, Dummy und Spiegel veröffentlicht.
Ioana Pascaru (*1994 in Suceava, Rumänien) arbeitete als Co-Autorin eng mit Hahn+Hartung am Projekt „Gattenmörderinnen: Geschichten vom Überleben“ zusammen. Die gebürtige Rumänin zog mit elf Jahren nach Deutschland und studierte später in Berlin, Barcelona und Lüneburg Medienpsychologie und Marketing. Als Initiatorin und Ideengeberin des Projekts übernahm sie maßgeblich die Recherche, führte Interviews, übersetzte, knüpfte Kontakte und plante die Ausstellung. Durch ihre intensive und persönliche Auseinandersetzung mit den Frauen gelingt es ihr, deren Geschichten authentisch zu erzählen und sie ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken.
Framework program
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Thursday, Nov 28, 2024, 7 pm
Opening reception
Monday, Dec 2, 2024, 6 pm
Guided tour (de)
with Hahn+Hartung and Ioana Pascaru.
Additional guided tours
are possible by arrangement.
Begleitprogramm
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Donnerstag, 28. Nov 2024, 19 Uhr
Vernissage
Montag, 2. Dez 2024, 18 Uhr
Führung (de)
mit Hahn+Hartung und Ioana Pascaru.
Weitere Führungen
sind nach Absprache möglich.