Sergiy Bratkov (born 1960) is known for his radically disturbing and shrill photographs, which provide a ruthless report on the state of society behind the beautiful, colourful surface.
The photographer, who comes from the Ukrainian industrial city of Kharkiv, began his artistic career in the early 1980s. In his work, he experimented with various artistic genres, especially photography and painting, and worked on photo collages and hand-colouring. Bratkov became a member of the Kharkiv School of Photography and belonged to the so-called Gosprom group. The second generation of the Kharkiv School of Photography, to which Braktkov belonged, set itself the goal of combating Soviet traditions and general propaganda, which were shaped by the photographic doctrines and methods of socialist realism. They developed a new approach to documentary photography. Social photography became Bratkov’s main interest in the following 30 years.
In spring 2022, the Ukrainian, who had lived in Moscow since 2001, emigrated to Berlin. His reflections, which in recent series have focussed primarily on the outdated clichés of the Soviet era and the new habitus of power-hungry Eastern capitalism in Ukraine, have now been brutally swept aside by current reality.
In the exhibition “My Brother’s Cats”, Sergiy Bratkov is showing new image cycles and videos that have been created since Russia’s invasion of Ukraine. He also uses the technique of overpainting, which he already used in earlier series to transform photos into abstractions. The ironically observant photographer has become an enquiring analyst. His direct, sometimes unsparing depiction of everyday life remains in the photographs. The series are not only a reflection on the current conflict in Ukraine, but also an attempt to process and transform the human experience; to come to terms with the horrors of war in his former homeland without sinking into hopelessness.
The exhibition is sponsored by the state of Saxony-Anhalt and the Kloster Bergesche Stiftung.
Sergiy Bratkov (geb. 1960) ist bekannt für seine radikal verstörenden und schrillen Fotografien, die hinter der schönen bunten Oberfläche einen schonungslosen Zustandsbericht der Gesellschaft liefern.
Der aus der ukrainischen Industriestadt Charkiw stammende Fotograf begann seine künstlerische Laufbahn in den frühen 1980er Jahren. Er experimentiere in seinen Arbeiten mit verschiedene künstlerische Genres, insbesondere Fotografie und Malerei, arbeitete an Fotocollagen und Handkolorierung. Bratkov wurde Mitglied der „Charkiwer Schule der Fotografie“ und gehörte zur sogenannten Gosprom Gruppe. Die zweite Generation der Charkiwer Schule der Fotografie, zu der Braktkov zählte, setzte es sich zum Ziel, die sowjetischen Traditionen und die allgemeine Propaganda zu bekämpfen, die durch die fotografischen Doktrinen und Methoden des sozialistischen Realismus geprägt waren. Sie entwickelten einen neuen Ansatz für die Dokumentarfotografie. Soziale Fotografie wurde zu Bratkovs Hauptinteresse in den folgenden 30 Jahren.
Im Frühjahr 2022 ist der seit 2001 in Moskau lebende Ukrainer nach Berlin emigriert. Sein Nachdenken, das sich in den letzten Serien vor allem den überholten Klischees der Sowjetzeit sowie dem neuen Habitus des kraftstrotzenden Ostkapitalismus in der Ukraine widmete, wurde nun von der aktuellen Realität brutal beiseite gewischt.
In der Ausstellung „My Brother’s Cats“ zeigt Sergiy Bratkov erstmals neue Bildzyklen und Videos, die seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine entstanden sind. Dabei bedient er sich auch der Technik der Übermalung, die er bereits in früheren Serien einsetzte, um Fotos in Abstraktionen zu verwandeln. Aus dem ironisch beobachtenden Fotografen ist ein fragender Analyst geworden. Seine direkte, teilweise schonungslose Darstellung des Alltags bleibt in den Fotografien erhalten. Die Serien sind nicht nur eine Reflexion über den aktuellen Konflikt in der Ukraine, sondern auch ein Versuch, die menschliche Erfahrung zu verarbeiten und zu transformieren; die Schrecken des Krieges in der einstigen Heimat zu verarbeiten, ohne dabei in Hoffnungslosigkeit zu versinken.
Die Ausstellung wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung.
Framework program
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Saturday, June 8, 2024, 5 pm
Opening reception
Sunday, June 16, 2024, 3 pm
Curator’s guided tour (de) with Dr. Annegret Laabs
Begleitprogramm
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Samstag, 8. Juni 2024, 17 Uhr
Vernissage
Sonntag, 16. Juni 2024, 15 Uhr
Sonntagsführung (de) mit Kuratorin Dr. Annegret Laabs