Kolloquium für Fotografie | Fotografie im Prozess ist ein offenes Angebot für Fotografen und Foto-Interessierte in Berlin unter der Leitung von Frank Gaudlitz und Andreas Rost.
Wir begleiten die Teilnehmer der Gruppe bei der Entwicklung, Umsetzung und Präsentation von Arbeiten und Projekten, bei Mappenvorbereitung und Stipendienbewerbungen. Der Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den fotografischen Arbeiten der Teilnehmer. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen gemeinsame Ausstellungs- und Atelierbesuche, Buchvorstellungen und Konzeption von Gruppenausstellungen vorgenommen.
Aktuelle und ehemalige Fotografen und Fotografinnen im Kolloqium für Fotografie | Fotografie im Prozess: u.a. Karl Böttcher, Angie Dehio, Chiara Ferrau, Christian Reister, Thierry Motard, Wenke Seemann, Eric Strelow, Kristina Frick, Hans Hochheim
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Details zum Kolloquium und den Fotografen
Seit Jahren begleiten Andreas Rost und Frank Gaudlitz Fotografen individuell bei der Entwicklung ihrer Arbeiten, bei der Umsetzung ihrer Projekte und deren Präsentation in Ausstellungen und Büchern. Das Kolloquium für Fotografie besteht aus regelmäßigen und aufeinander aufbauenden Treffen, die einen gemeinsamen Raum der kreativen Auseinandersetzung bieten. Das Hinterfragen fotografischer Positionen setzt im Zusammenspiel mit intensiven Bildanalysen einen Prozess in Bewegung. Ziel ist eine eigenständige Bildsprache.
Andreas Rost und Frank Gaudlitz haben gemeinsam bei Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig Fotografie studiert. Sie verbindet seitdem die Suche nach der Poesie und dem Geheimnis im Bild. Ihre Arbeiten wurden international in großen Einzelausstellungen präsentiert und vielfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
Andreas Rosts Arbeitsfeld sind die Straßen. Sie führen ihn durch Berlin, Algier, Samara, Kabul Karthum, Chennai… Er beobachtet präzise die sozialen Gegebenheiten und nutzt dabei verschiedene Kamerasysteme (analog und digital, von Kleinbild Großformat). Seine Einzelbilder binden sich in eine größere Erzählung ein, die erst in längeren Abfolgen von Bildern lesbar wird.
“Vorzugsweise irritiert der Fotograf die schnelle Wahrnehmung seiner Bilder: Nicht das Zeichen für einen Zustand tritt dann ins Bild, sondern seine Reflexion. Die Methode basiert auf Beobachtung und Verdichtung (…). Rost hat einen scharfen Blick für den Habitus der Verlierer ebenso wie für die kühle Gewissheit der Gewinner.” (Matthias Flügge: Andreas Rost, Dorothea von Stetten Kunstpreis 2000)
Frank Gaudlitz arbeitet analog in selbstkonzipierten Langzeitprojekten insbesondere in Russland, Osteuropa und Südamerika. Seine großen fotografischen Folgen „Die Russen gehen“ (1990 – 94), „zwischen zeiten“ (1992 – 2000), „Warten auf Europa“ (2003 – 05), „Casa Mare – Der große Raum“ und „Cruz del Sur“ (beide 2005 -08) sowie „Sonnenstraße“ (2010) spannen den Bogen zwischen epochalen Ereignissen und Einzelschicksalen.
“Frank Gaudlitz‘ Fotografien sind Plädoyers für eine Welt der Differenz und der Vielfalt. (…) Die ‚family of men‘, das sagen die Bilder, besteht aus Individuen, die einen Namen haben, erkennbar sind und ihren Platz in der Welt einnehmen. So gesehen sind es Bilder der Hoffnung.” (Matthias Flügge über: Sonnenstraße, 2011)