It was always easy to see that Birgit Kleber was a special photographer, even back then, in the late 80s, in this strange biotope called “West Berlin”. Even back then, Birgit loved photographing people. In her photos, people seemed to reveal something that no other photographer had ever discovered in them. What was it? Their soul?
This was her speciality, even then: seeing the special, the essence, what matters. Something intimate, unprotected, that you couldn’t sum up in two or three sentences, not even in ten sentences, but in a single picture. Birgit Kleber often worked for a Berlin newspaper at the time, the Tagesspiegel. But she wasn’t a press photographer, and she wasn’t a reporter either. She wanted something different. The editorial staff were often at a loss. Everyone could easily see that these portraits were of outstanding quality. But – it was so different.
When the Berlin Wall fell in November 1989, Birgit Kleber became a kind of reporter for a short time, but without an assignment, just for herself. She set out and tried out her gaze on something other than faces in these historic days, on history, you could say. Her photos show upheavals, sometimes in detail, sometimes on a large scale. In this case too, Birgit Kleber is not so interested in the superficial, in what newspapers put on the front page. She looks for the essence. The essence of these days is openness. Something that seemed to be firmly established is suddenly gone. Everything is suddenly a construction site, life, the city, the future. People have all sorts of feelings, relief, euphoria, helplessness, curiosity, some even fear.
Everything is upside down. Can we still feel today what we felt back then? That is what this exhibition is about.
With the kind support of the Senate Department for Culture and Social Cohesion, the Municipal Galleries Exhibition Fund and the Exhibition Remuneration Fund for Visual Artists.
Kurztext zur Ausstellung von Harald Martenstein:
Es war immer leicht zu erkennen, dass Birgit Kleber eine besondere Fotografin ist, schon damals, Ende der 80er Jahre, in diesem sonderbaren Biotop, das „Westberlin“ hieß. Birgit fotografierte schon damals am liebsten Menschen. Die Menschen schienen auf ihren Fotos etwas preiszugeben, das noch kein anderer Fotograf und keine andere Fotografin bei ihnen entdeckt zu haben schien. Was war es nur? Ihre Seele?
Dies also war, schon damals, ihre Spezialität: das Besondere zu sehen, die Essenz, das, worauf es ankommt. Etwas Intimes, Ungeschütztes, das man nicht in zwei, drei Sätzen zusammenfassen könnte, nicht mal in zehn Sätzen, wohl aber in einem einzigen Bild. Birgit Kleber arbeitete damals oft für eine Berliner Zeitung, den Tagesspiegel. Sie war aber keine Pressefotografin und auch keine Reporterin. Sie wollte etwas anderes. In der Redaktion war man oft ratlos. Dass diese Porträts von herausragender Qualität waren, konnte jeder leicht erkennen. Aber – es war so anders.
Als im November 1989 in Berlin die Mauer fiel, wurde Birgit Kleber für kurze Zeit dann doch eine Art Reporterin, aber ohne Auftrag, nur für sich. Sie zog los und probierte ihren Blick in diesen historischen Tagen an etwas anderen aus als an Gesichtern, an der Geschichte, könnte man sagen. Ihre Fotos zeigen Umbrüche, manchmal im Detail, manchmal im Großen. Auch in diesem Fall interessiert sich Birgit Kleber nicht so sehr für das Vordergründige, für das, was Zeitungen auf die Seite eins bringen. Sie sucht nach der Essenz. Das Wesentliche dieser Tage ist die Offenheit. Etwas, das festgefügt schien, ist plötzlich weg. Alles ist auf einmal eine Baustelle, das Leben, die Stadt, die Zukunft. Die Menschen haben die verschiedensten Gefühle, Erleichterung, Euphorie, Ratlosigkeit, Neugier, manche sogar Furcht.
Alles steht Kopf. Können wir heute noch spüren, was wir damals gespürt haben? Davon handelt diese Ausstellung.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien und Fonds Ausstellungsvergütungen für bildende Künstlerinnen und Künstler.
Framework program
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Friday, Sep 27, 2024, 7 pm
Opening reception
Welcome: Clara Herrmann, district mayor (tbd)
Introduction: Harald Martenstein, journalist, writer, columnist.
Thursday, Oct 31, 2024, 7 pm
Artist Talk
Michael Biedowicz, gallery owner, curator and chairman of the DGPh in conversation with Birgit Kleber.
Begleitprogramm
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Freitag, 27. Sep 2024, 19 Uhr
Vernissage
Begrüßung: Clara Herrmann, Bezirksbürgermeisterin (angefragt). Einführung: Harald Martenstein, Journalist, Schriftsteller, Kolumnist.
Donnerstag, 31. Okt 2024, 19 Uhr
Artist Talk
Michael Biedowicz, Galerist, Kurator und Vorsitzender der DGPh im Gespräch mit Birgit Kleber.